Im Schlosspark vom Château der la Bretesche

17. Juli, 117 km, 671 Höhenmeter: Champtoceaux – Missillac

Heute sollte es heiß werden, sehr heiß. Entsprechend brach ich sehr früh auf. Zunächst ging es kurz an der Loire entlang und dann über die Loire auf deren Nordufer.

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Nach einigen Kilometern entschloss ich mich, den EuroVelo 6 zu verlassen, der an der Loire entlang südlich an Nantes vorbei führt. Ich wollte Nantes im Norden passieren, bis Saint Nazaire fahren und dann durch den Parc naturel régional de Brière zu meiner Unterkunft radeln.

Loire-Überquerung bei Oudon
Loire-Überquerung bei Oudon

Die Strecke war hügelig, aber gut zu befahren. Da Sonntagmorgen war, hielt sich der Verkehr in Grenzen. Es war sehr ruhig und angenehm. Nach 30 km erreicht ich den Ort Sucé-sur-Erdre, der, wie der Name sagt, an der Erdre liegt. Die Erdre ist ein nördlicher Nebenfluss der Loire und ist in dem Bereich von Sucé-sur-Erdre sehr breit. Sie wirkt zum Teil wie größeren Seen, wobei ich nicht feststellen konnte, ob das natürliche Seen oder Stauseen waren. Entsprechend dieser Größe gibt es in Sucé-sur-Erdre einen kleine Hafen mit privaten Booten, an dem ich eine erste Pause machte.

Windmühle bei Saint-Mars-du-DesertWindmühle bei Saint-Mars-du-Desert

Hafen der Erdre in Sucé-sur-Erdre
Hafen der Erdre in Sucé-sur-Erdre

Radweg bei Bouée
Radweg bei Bouée

Weiter ging es Richtung Westen – und es wurde immer heißer. Nach 60 km verließ ich die hügelige – und waldige – Ebene. Die Strecke war nun sehr flach, aber völlig ohne Schatten. Die Sonne brannte mit über 40 Grad vom Himmel. Dazu wehte ein kräftiger Wind aus dem Westen – Gegenwind – der im Gegensatz zu den Vortagen keine Abkühlung mehr brachte. Ich hatte den Eindruck, dass ich in einem Umluft-Backofen unterwegs war. Meine gut bemessene Flüssigkeitsmenge war dann auch bald aufgebraucht, so dass ich in Donges „nachtankte“. Weiter ging es in Richtung Saint Nazaire. Doch nun wurde es absolut unerträglich. Der Asphalt jaulte schon fast unter den Rädern und gab eine Hitze ab, die noch um einiges heißer war als die Hitze von oben. Ich hatte das Gefühl, dass es über dem Asphalt sicherlich 60 Grad hatte.

Wenige Kilometer vor Saint Nazaire war dann der Wind so kräftig, dass ich das Ansinnen, Saint-Nazaire zu besuchen, abbrach. Ich fuhr, nun mit Rückenwind, ein paar Kilometer zurück und änderte dann die Richtung nach Norden, hinein in den Parc naturel régional de Brière. Hier war es zumindest teilweise etwas waldig, aber vor allem hatte ich nicht mehr den Gegenwind. Meine geplante Unterkunft in Pontchâteau war ein kleines Zimmer mit Dusche auf dem Flur. Dazu hatte ich jetzt keine Lust, ich wollte etwas zum entspannen und buchte über Booking.com um. Das bedeutete zwar noch einmal gut 10 km Wegstrecke, aber durch die besseren äußeren Bedingungen wollte ich das in Kauf nehmen. Nach 117 km Hitzeschlacht erreichte ich mein Ziel – ein Appartement Schlosspark vom Château de la Bretesche, an der südlichen Grenze der Bretagne, zu dem ein sehr schöner Golfplatz gehört. Ein Teil der Appartements gehört zum Golfhotel. Sie sind ziemlich teuer. Der andere Teil ist von Privatleuten gekauft. Dies Appartements sijnd  deutlich preiswerter. Allerdings – es fühlt sich im Hotel auch niemand zuständig. An der Hotelrezeption sagten sie mir, ich müsse mich an den Besitzer wenden. Von dem hatte ich zwar mit der Buchungsbestätigung auch eine Telefonnummer, aber ich erreichte niemand. So saß ich müde und nach einer Dusche lechzend am Eingang meines Appartements und wusste nicht, wie ich reinkommen sollte. Nach 30 Minuten und verschiedenen Versuchen, den Besitzer zu erreichen, entschied ich mich, eine andere Unterkunft zu suchen – was noch einmal ein paar Kilometer bedeutet hätte.

Im Schlosspark vom Château der la Bretesche
Im Schlosspark vom Château de la Bretesche

Gerade als ich Booking.com geöffnet hatte, um mich auf die Suche zu machen, rief die Besitzerin zurück. Sie nannte mir den Code, mit dem ich an den Schlüssel kam, und so konnte ich endlich das Appartement betreten. Es war ein sehr schöner Raum mit kleiner Küche und Terrasse, so dass ich nach einer ausgiebigen Dusche noch eine ruhigen und erholsamen Abend hatte.

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