11. Juli, 76 km, 100 Höhenmeter – Cléry-Saint-André – Cellettes
Der heutige Tag hatte fast keine Besonderheiten. Es war zwar noch heißer als am Vortag, aber ansonsten ging der Weg eben und gemächlich an der Loire entlang. Wie immer war die Landschaft und die Vegetation traumhaft.
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Detaillierte Reisebeschreibung:
Am morgen verließ ich meine Unterkunft, das Domaine du Gué du Roi, und musste wieder ein paar Kilometer radeln, bis ich zurück an der Loire war. In Beaugency mit seiner interessanten mittelalterlichen Brücke und seinem kleinen Stadtkern machte ich eine Pause, bevor es in südwestlicher Richtung weiterging.
Mittelalterliche Loire-Brücke bei Beaugency
Ortskern von Beaugency
Nach etwa einer halben Stunde sah ich im Nordwesten recht kräftige Rauchwolken. Es sah so aus, als ob dort ein Wald brannte. Das Thema Waldbrand sollte mich später auf der Tour noch viel mehr beschäftigen.
In Cour-sur-Loire machte ich eine zweite Pause. Der Grund hierfür war ein geschäftliches Meeting. Ich packte meinen Laptop aus, baute mit dem Handy einen Hotspot auf und konnte so bequem unter einem schattenspendenden Baum direkt an der Loire einen neuen Auftrag besprechen.
Loire bei Cour-sur-Loire
Weiter ging die Fahrt nach Blois, einer Stadt mit ca. 46.000 Einwohnern, das ebenfalls Standort eines berühmten Loire-Schlosses ist. Schloss Blois geht zurück auf den Grafen von Blois, der im 10. Jahrhundert auf einem Felsplateau einen Wehrturm bauen ließ. Bis ins 13. Jahrhundert wurde dieser Wehrturm zu einer Burganlage ausgebaut. Im 14. Jahrhundert kauften die Valois die Burg.
Loire bei Blois
Ich verzichtete auf die Besichtigung der Burg, den inzwischen war es richtig heiß geworden. Der Weg führt mich einmal mehr über die Loire in Richtung Südosten. Ich passierte Saint-Gervais-La-Foret und kam in meinem Zielort Cellettes an. Dort suchte ich nach meine Unterkunft, dem „Les Jardins de L’Hermitage„. Hermitage ist ein berühmter französischer Wein, die Unterkunft hieß also „Die Gärten des Hermitage“.
Nun, die Hausnummer zur Unterkunft war an etwas befestigt, was mehr wie ein Schuppen aussah. Das konnte wohl nicht stimmen. Wo war meine Unterkunft? Rechts neben dem Schuppen führte ein Weg, ja, wohin? Ins Unterholz? Ich ging den Weg weiter und kam nach 200 m an ein sehr verstecktes Haus. Aber – niemand war da, niemand öffnete auf mein Läuten. Ich hatte derartiges ja schon öfters erlebt, also Anruf bei der Besitzerin. Und in der Tat, wieder einmal gab es eine kleine Klappe mit einem Zahlencode, und dort fand ich den Schlüssel.
Ich betrat meine Unterkunft – und war sehr erstaunt. Eine riesige, um nicht zu sagen gigantische Wohnküche mit großem Balkon, ein ebenfalls riesiges Bad und ein bequemes Schlafzimmer waren für drei Tage mein Reich. Drei Tage? Ja, ich machte mal wieder eine Pause, weil viel Arbeit auf dem Plan stand. Und dieser Ort war ideal für einen längeren Aufenthalt.
Meine Unterkunft für drei Tage: Les Jardins de L’Hermitage
Allerdings musste ich noch etwas Lebensmittel und Getränke einkaufen. In Cellettes gab es zwei Geschäfte – aber die waren beide schon geschlossen. In Saint-Gervais-La-Foret hatte ich einen Lidl gesehen, direkt im Gewerbegebiet. Das waren zwar noch einmal gut 6 km einfach, aber was soll’s. Heute war ich ja noch nicht so weit gefahren. Also noch einmal in den Sattel geschwungen. Den Lidl fand ich schnell – aber er war wegen Umbau geschlossen. Nun irrte ich doch noch etwas im Gewerbegebiet herum, denn ein weiterer Lebensmittelladen war nicht in Google Maps markiert. Zum Glück fand ich einen Bio-Laden und konnte mich mit allem eindecken, was ich brauchte. Noch einmal 6 km zurück, und nun konnte ich den Tag gemütlich ausklingen lassen.
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