4. Mai, 66 km, 332 Höhenmeter: Von Röfingen bei Burgau nach Aystetten
Raus dem Hotel und rein in den Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Diese Etappe war für mich Heimat pur. Ich bin Augsburger, und ich habe lange Jahre in Aystetten in den Westlichen Wäldern gelebt. Und auch viele meiner Schulkameraden kamen aus den Westlichen Wäldern. So bewegte ich mich auf sehr vertrautem und geliebtem Terrain. Aystetten war auch das Ziel der relativ kurzen Etappe.
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Detaillierte Reisebeschreibung:
Im Naturpark Augsburg Westliche Wälder
Zuerst ging es auf sehr gut ausgebauten Radwegen durch die hügelige Landschaft des Naturparks, durch Felder und Wälder, oft sehr dezent ansteigend oder abfallend. Ich durchquerte Orte, die fest verankert sind in meiner Jugendzeit: Zusmarshausen, Bieselbach, Horgau, Rommelsried, Oggenhof, Diedorf. Das Wetter spielte mit, es war ein Traum. Radfahren oder auch Wandern im Naturpark Augsburg – ich kann es nur empfehlen.
Biotop bei Diedorf
In Diedorf schwenkte ich von der eher Ost-Südost-Richtung in eine Südrichtung um und fuhr über Anhausen ins Anhauser Tal. Das Tal ist ein paar Kilometer lang und sehr idyllisch. Der Weg ist hier nicht asphaltiert, sondern Schotter, aber dennoch sehr gut zu fahren. Das Besondere an dem Anhauser Tal ist eine Anzahl von Fischweihern, die sich wie eine Perlenkette aneinanderreihen. Dabei haben sie unterschiedliche Größe und unterschiedliche Form. Der Weg führt direkt an den Weihern entlang, was eine echte Bereicherung zum schon sehr schönen Tal ist.
Im Anhauser Tal
Weiher im Anhauser Tal
In Burgwalden verlässt man das Anhauser Tal über eine dann wieder asphaltierte Straße, die zwischen zwei dieser Fischerweiher hindurch nach Osten führt. Gleich nach den Fischweihern heißt es arbeiten. Es kommt eine Steigung raus aus dem Tal, die an der steilsten Stelle 14% aufweist. Aber – wo es hinauf geht, geht es wieder hinunter. Und so gibt es noch in Straßberg, einem Ortsteil von Bobingen südlich von Augsburg, einen kleinen, schnuckeligen Downhill Race. Über Bergheim, Wellenburg, Leitershofen und Stadtbergen führte mich der Weg nach Kriegshaber, dem Ortsteil von Augsburg, in dem mein Elternhaus steht und in dem ich fast 40 Jahre meines Lebens verbracht habe.
In der Nähe meiner letzten Wohnung gab es einen Weinverkauf, den viele von Euch kennen: Jacques Weindepot. Und diesen Weinverkauf gibt es immer noch. Ich ließ es mir nicht nehmen, ein Fläschchen mitzunehmen.
Der nächste Stopp war der Friedhof von Kriegshaber, wo meine Eltern und Großeltern begraben sind. Ich stattete den Gräbern einen Besuch ab und dachte an die alten Zeiten in Kriegshaber.
Nächster Stopp war wenige hundert Meter weiter. Ich besuchte zwei alte Bekannte, Ralf und Martin von der IT-Akademie Bayern. Bei einem Kaffee plauderten wir über die Fahrradtour, über Geschäftliches und über dies und das.
Dann kam das Finale des Tages, der Weg über die Via Julia, einer zum Radweg umgebaute Bahntrasse nach Aystetten. Es war ein großes Finale – mit Blitz und Donner und heftigem Regen. Das war genau richtig für den Test, ob die Regenhaube über der Anhängerbox das Eindringen von Spritzwasser verhindert. Test super bestanden.
Das Hotel in Aystetten – nun ja, braucht man sich nicht zu merken. Das Aparthotel ANA Aura zeichnet sich aus durch einen schlechten Service, Zimmer Marke Besenstube und eine Tiefgarage als Lagerplatz. Empfehlen kann ich hingegen das Restaurant Grüner Hirsch in der Ortsmitte von Aystetten: sehr gutes Essen, anständige Preise und einen sehr freundlichen Wirt. Im Hirschen traf ich mich mit meiner Tochter Isabelle und mit meinem Bruder Manfred. So hatte der insgesamt tolle Tag einen entsprechend tollen Ausklang.
Morgen geht es über Augsburg nach Bad Tölz.
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