14. Juli, 109 km, 278 Höhenmeter: Cellettes – Cheillé

Da ich wieder mal einiges zu arbeiten hatte, blieb ich drei Nächte im „Les Jardins de L’Hermitage„. Auf dem Programm standen einige Webinare, ein paar konzeptionelle Arbeiten, zwei Meetings und ein Spezial-Webinar zum Thema „Mobile Working Extrem“, in dem ich über meine Fahrradreise und die Kombination mit dem Arbeiten unter diesen speziellen Bedingungen berichtete.

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Allerdings war am 12. Juli auch etwas Kultur angesagt. Ich besichtigte das Schloss  Cheverny, das etwa 15 km von meiner Unterkunft entfernt lag. Schloss Cheverny ist im 17. Jahrhundert erbaut worden, und die Nachfahren der Erbauer leben noch heute im Schloss. Besonders beeindruckt hat mich auch der große, parkartige Garten des Schlosses.

Sieh dir hier einige Fotos vom Schloss Cheverny an

Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, ging es wieder auf die Piste, oder genauer auf den EuroVelo 6 Richtung Atlantik. Da meine Unterkunft wieder ein paar Kilometer südlich der Loire lag, ging der Weg zunächst durch Wälder und Felder, bevor ich westlich von Candé-sur-Beuvron wieder auf den Fluss stieß. Es dauerte auch nicht lange, und das erste Loire-Schloss dieser Etappe tauchte linkerhand auf, Schloss Chaumont. Das Schloss liegt auf einer Böschung oberhalb des Ortes Chaumont, das sich als lange Häuserzeile am linken Ufer der Loire entlang zieht. Das Schloss selbst hat seine Ursprünge in einer mittelalterlichen Burg aus dem 10. Jahrhundert und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut.


Schloss Chaumont oberhalb des Dorfs Chaumont und der Loire 

Diese Etappe war auch geprägt von zahlreichen und sehr ausgedehnten Weinbergen mit entsprechenden Weinkellern in den Dörfern. Immer wieder entdeckte ich Domain-Namen, die auch in Deutschland nicht unbekannt sind.


Weinkeller in Lussault-sur-Loire 

Gegen Mittag passierte ich Tours. Tours hat ca. 140.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des Departments Indre-et-Loire. Die Stadt liegt an den Flüssen Loire und Cher.

Tours hat zahlreiche mittlere und größere Industrie- und Dienstleistungsbetriebe. Ein großer Wirtschaftsfaktor ist aber – klar – der Wein. Die Region um Tours, die Touraine, ist berühmt für ihre leckeren Tröpfchen. Ein bekanntes Weinanbaugebiet direkt bei Tours ist Vouvray.


Tours


Brücke über die Loire bei Tours

Da es inzwischen wieder sehr heiß geworden war und gerade in der Stadt der Asphalt schon fast kochte – er knisterte unter den Reifen wie brüchiges Eis – hielt ich mich nicht lange in Tours auf, sondern fuhr zügig Richtung Süden und dann an dem Cher entlang weiter in Richtung Westen.

Vorbei ging es an mittelalterlichen Segelbooten, die mir auch auf der Loire schon aufgefallen waren. Man kann die Boote zum Teil mieten, zum Teil für Gruppenausflüge verwenden. Einige der Segelboote  sind auch schlicht und einfach zu kleinen Imbissbuden umfunktioniert worden.

Irgendwo unterwegs hatte ich das Glück, dass eine Bewässerungsanlage das kostbare Nass bis auf den Weg verspritzte. Ich hielt an und nahm eine Abkühlung. Zwei Franzosen, die mir ihren Rädern des Weges kamen, taten es mir gleich, so dass wir zu dritt viel Spaß hatten mit der als erfrischende Dusche genutzten Bewässerungsanlage.


Segelboote auf dem Cher


Erfrischende Dusche

Bei größter Hitze strampelte ich weiter und erreichte den kleine Ort Villandry, wo sich ebenfalls ein bekanntes Loire-Schloss befindet. Villandry liegt noch am Cher, kurz bevor dieser in die Loire mündet. Ich verließ Loire und Cher in Richtung Süden und fuhr durch hügeliges Gelände nach Azay-le-Rideau. Ihr kennt es euch denken – auch hier gibt es ein Schloss, ein schmuckes Wasserschloss. Allerdings hielt ich mich weder in Villandry noch in Azay-le-Rideau länger auf, sondern wollte zügig zur Unterkunft.

Es ging noch einmal bergauf, und endlich erreichte ich Cheillé. Meine Unterkunft war ein netter Bauernhof mit einer gemütlichen Terrasse. Das Zimmer war klein, aber absolut ok. Auf dem Bauernhof gab es auch allerhand Getier – allen voran ein ausgewachsenes, auch schon recht altes Schwein, das mich neugierig begrüßte. Ich ließ mit einem kleinen Abendessen, einem netten Gespräch mit den Besitzern des Bauernhofs und einem Wein auf der Gartenterrasse den Tag ausklingen. Morgen sollte es noch heißer werden.


Schloss Villandry


Gartenterrasse des Chambres d’Hôtes La Turone


Bauernhof mit Hausschwein

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