06. Juli, 77 km, 57 Höhenmeter – Von Parigny nach Neuzy
Nach dem Abschied vom Schloss Chateau D’Ailly erreichte ich bald die Loire, die mich nun bis zum Atlantik begleiten sollte. Es ging zunächst auf dem Radweg „Véloire“ nach Norden. Kurz vor meinem Ziel in Neuzy traf ich dann auf den EuroVelo 6, dem ich bis zu meiner Unterkunft in Neuzy nahe Digoin folgte.
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Detaillierte Reisebeschreibung:
Nach einem guten Frühstück im großen und hohen Frühstücksraum des Chateau d’Ailly, wie es sich für ein Schloss gehört, und einer herzlichen Verabschiedung vom Schlossherrn und seiner Frau ging es weiter Richtung Norden nach Roanne, wo ich auf die Loire traf. Sie war dort schon ein ansehnlicher Fluss und sollte mich nun längere Zeit begleiten.
Loire bei Roanne
Ich hielt mein Gespann an und genoss den Blick auf den Fluss. Das Foto oben stammt von diesem ersten Treffen auf die Loire. Während ich noch den Fluss betrachtete, sprach mich ein Franzose an und erkundigte sich nach dem Woher und Wohin. Es ergab sich ein nettes Gespräch, als es plötzlich 20 m entfernt heftig krachte. Ein älterer Franzose und eine jüngere Französin waren mit dem Auto ineinander gefahren. Es gab zum Glück nur etwas Blechschaden, aber die Straße war blockiert und die beiden Protagonisten geschockt. So kam es zu einer netten französisch-deutschen Zusammenarbeit. Wir lotsten die beiden Fahrzeuge von der Fahrbahn in eine Seitenstraße, während wir den Verkehr um die Unfallstelle herumlotsten. Nach getaner Arbeit meinte der Franzose, ich könne ruhig weiterfahren, er warte auf die Polizei und stehe als Zeuge zur Verfügung. So trat ich wieder in die Pedale, überquerte die Loire-Brücke und fuhr an der Loire entlang weiter Richtung Norden.
Allerdings – der Radweg „Véloire“ führte eher selten an der Loire selbst entlang, sondern mehr an einem Loire-Kanal, der jetzt nicht unbedingt abwechslungsreich war. Es ging immer geradeaus, und die Abwechslung war hier und da ein Hausboot oder ein kleiner Bootshafen. Allerdings war die Fahrt dadurch sehr meditativ und entspannend.
Noch ein Wort zum Radweg „Véloire“. Es ist ca. 140 km lang und führt von Montrond-les-Bains bis nach Paray-le-Monial. Ich bin nur die letzten gut 60 km gefahren. Südlich soll die Strecke attraktiver sein. Sie soll auch ausgebaut werden bis zur Quelle der Loire.
Hausboot auf Loire-Kanal bei Roanne
Port de Briennon
Nach 64 km stieß ich bei Paray-le-Monial auf den EuroVelo 6. Bei dem EuroVelo 6 handelt es sich um einen 4.450 km langen Fernradweg vom Atlantik zum Schwarzen Meer. Ab Deutschland geht er an der Donau entlang und bildet somit den Donau-Radweg. Ich befuhr den EuroVelo 6 in die andere Richtung, immer an der Loire entlang bis nach Saint-Nazaire am Atlantik. Dieses Teilstück des EureVelo 6, also von Paray-le-Monial bis zum Atlantik, ist sehr zu empfehlen. Als Einstiegspunkt eignet sich auch Nevers etwas weiter im Nordwesten von Paray-lo-Monial.
Auf dem EuroVelo 6
Nach weiteren gut 10 km hatte ich meinen Zielort für heute, Neuzy, erreicht. So wie der Tag begonnen hatte, so endete er, mit einem Unfall. 10 m vor mir stürzte eine ältere Frau vom Fahrrad, weil sie den Bordstein touchierte. Ein Franzose und ich halfen ihr wieder hoch. Außer einer kleinen Schürfwunde und einem Schreck war zum Glück nichts passiert. Ich fuhr weiter zu meiner Unterkunft, die zu der Kategorie „Nicht schlecht, muss man sich aber auch nicht merken“ gehörte.
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