26. Juni, 73 km, 656 Höhenmeter: Entrecasteaux – Vinon-sur-Verdon

Die Etappe war geprägt von Weinbergen mit zahlreichen Weingütern rechts und links der Straße, dazu viele kleine, eher unscheinbare und doch reizvolle Orte, und dem Highlight des Tages, dem Besuch eines Sonntagsmarkts in Barjols. Die Etappe endet in Vinon-sur-Verdon am Fluß Verdon, der durch die bekannte Schlucht Gorges de Verdon fließst.

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Heute ging es noch tiefer in die Provence hinein. Relativ früh verließ ich die sehr schöne Unterkunft und fuhr zunächst auf Schotter den Berg hinab und dann auf der Hauptstraße Richtung Norden. Es war wenig Verkehr, nur eine Reihe von Rennradlern waren an diesem Sonntagmorgen schon unterwegs.

Nach knapp 5 km erreichte ich den EuroVelo 8, die Mittelmeer-Route von Cadiz in Spanien nach Izmir, auf dem ich zuvor schon ein Stück gefahren bin. Dieser Radweg ist zum großen Teil sehr gut ausgebaut, zum Teil verläuft er allerdings auch auf Straßen oder auf nicht ganz so guten Wegen. Es überwiegen aber die gut ausgebauten Strecken, so dass man diese Route sehr empfehlen kann. Dort, wo der EuroVelo 8 sich mit meiner Strecke deckte, hatte ich viel Spaß auf diesem Radweg, auch wenn ich manchmal abwich, z.B. wenn ich mir Orte anschauen wollte, die der EuroVelo 8 nur tangiert.

Nach 17 km kam einer dieser Orte, wegen denen ich den EuroVelo 8 verlassen habe. Sillans-la-Cascade ist ein typischer kleiner Provence-Ort, nichts besonderes, aber einfach eine nette, gemütliche Atmosphäre. Später ging es dann durch provenzalische Weinberge und vorbei an Weinorten wie z.B. Pontevès und entsprechend vorbei an zahlreichen Weingütern links und rechts der Straße.


Sillans-la-Cascade 


Weinanbau bei Pontevès


Typisches Weingut in Pontevès


Typisches Weingut in Pontevès

Bald darauf tangierte der EuroVelo 8 die Gemeinde Barjols mit ca. 3.000 Einwohner. Oben an der Straße las ich ein Schild, dass immer am Sonntag Markt wäre. Und heute war Sonntag. Dort bekam man sicher Lavendelhonig, wie ihn sich der Enkel meiner Frau gewünscht hat. Also nichts wie runter in die Ortsmitte, und dort auf einem großen Platz traf ich auf den Markt. Ich liebe französische Märkte und schlenderte gemütlich durch die Stände, bis ich den Stand mit dem Lavendelhonig, direkt vom Erzeuger, gefunden hatte und ein Glas kaufte. Der Händler bot auch geriebenen Ziegenhartkäse an, den man trefflich zum Würzen von Salaten verwenden konnte. Ich nahm auch hier von ein Döschen mit.


Markt von Barjols – Honig vom Erzeuger

Ich bummelte noch etwas weiter und fuhr dann wieder hoch zum EuroVelo 8. Allerdings wich ich jetzt von dem Radweg ab, obwohl er auch durch meinen Zielort führt. Aber das wären 20 km mehr gewesen, die ich mir sparen wollte.

Ich fuhr also direkt Richtung Nordwesten. Nun änderte sich die Landschaft. Es wurde karger, an manchen Stellen fast steppenartig. Zwar standen auch hier zahlreiche Bäume und Sträucher, aber meistens waren diese deutlich kleiner als in der Gegenden zuvor, und auch der Wein wollte hier nicht mehr wachsen. Es war eine faszinierende Fahrt, zumal die Nebenstraße gut ausgebaut, aber fast nicht befahren war.


Steppenartige Landschaft bei St. Julien

Nach etwa 70 km erreichte ich meinen Zielort, Vinon-sur-Verdon, der, wie der Name sagt, am Fluss Verdon liegt, den vielleicht der eine oder andere von Euch kennt durch die Verdonschlucht (Gorges du Verdon). Bald darauf erreichte ich die Unterkunft und wurde von dem Gastgeber mit einem selbstgemachten Saft empfangen. Wir unterhielten und etwas, allerdings war es gar nicht so einfach. Der Gastgeber sprach einen sehr starken südfranzösischen Dialekt, aber wir kamen gut klar miteinander.


Verdon bei Vinon-sur-Verdon

Link zur Karte der Strecke 

 

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