05. Juni, 83 km, 72 Höhenmeter
Um 06:00 Uhr war die Nacht um. Das Bumm-Bumm-Bumm-Bumm der Technoparty weckte mich. Ich entschloss mich, auf das Frühstück zu verzichten und loszufahren. Um 06:30 Uhr holte ich mein Fahrrad aus der Garage – und das Bumm-Bumm hörte auf. Noch einmal ins Bett gehen? Nöö, das wollte ich auch nicht. Also packte ich Hänger und Fahrrad und machte mich auf den Weg.
Allerdings machte ich noch eine nette Erfahrung. Als ich das Fahrrad packte, begegneten mir viele Techno-Freaks auf dem Nachhauseweg. Keiner war angetrunken, es standen fast nur Mineralwasserflaschen um die Tanzfläche herum, garniert mit sehr wenigen Bierflaschen. Es waren rege Unterhaltungen in Gange, aber kein Gegröle oder Geplärre. Mit einigen der jungen Menschen, die die ganze Nacht durchgetanzt und durchgefeiert hatten, kam ich ins Gespräch und hatte noch nette morgendliche Unterhaltungen, auch wenn die Sprachbarriere wie so oft ein Hindernis darstellte.
Piacenza
Mein erster Weg führte mich ins etwa 10 km entfernte Zentrum von Piacenza. Am Sonntagmorgen ging die Fahrt ohne nennenswerten Verkehr rasch und gut vonstatten. Piacenza hat etwas mehr als 100.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Emilia-Romagna. Sie liegt unweit des Zusammenflusses von Po und Trebbia in der lombardischen Ebene.
Im Zentrum gibt es eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten wie z.B. den Dom, einige weitere Kirchen, verschiedene Plätze, ein Stück Stadtmauer und vor allem viele kleine und größere Gässchen. Ich nahm mir etwas Zeit und bummelte, das Fahrrad an der Hand, durch die sonntäglich ruhige Stadt. Da ich noch kein Frühstück hatte, genehmigte ich mir am Piazza dei Cavalli einen morgendlichen Cafe Americano.
In Piacenza an der Piazza Sant’Antonino
In Piacenza an der Piazza Sant’Antonino
An der Basilika di Sant’Antonino
Am Piazza dei Cavalli
Am Piazza dei Cavalli
Von Piacenza nach Mailand
Nach dem Cafe Americano machte ich mich auf den Weg in Richtung Nordwesten, gen Mailand. Zunächst überquerte ich den Po, dann entschied ich mich, vorläufig auf der Hauptstraße zu bleiben, da noch immer wenig Verkehr war. Nur ab und zu verließ ich die Hauptstraße, um zum Beispiel kleinere Ortschaften zu besuchen. In einem Ort kam ich just an, als im Kirchturm ein wunderschönes Glockenspiel zu hören war. Leider kann ich mich an den Namen des Orts nicht mehr erinnern. In Lodi war dann Pause mit Brotzeit angesagt, bevor es an die letzten ca. 30 km ging. Diese führten dann über kleine beschauliche Nebenstraßen oder auf wenig befahrenen Hauptstraßen, so dass ich bald in San Giuliano Milanese etwas südlich von Mailand ankam.
Nördlich von Piacenza
In der Po-Ebene
Die Unterkunft, das Casa Rosa, liegt zwar in einem Wohngebiet, ist aber in dieses schön eingebettet mit Rasen, Pool und Terrasse. Ich fühlte mich dort wohl und genoss die Ruhe nach der Techno-Nacht. Später am Nachmittag rollte ein Aut0 mit deutschem Kennzeichen auf den Parkplatz – ein Augsburger mit Frau und zwei Töchtern auf Urlaubsfahrt. Wir kamen schnell ins Gespräch, so dass der Aufenthalt noch eine nette heimatliche Note bekam.
Unterkunft Casa Rosa in San Giuliano Milanese
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