01. August 2020 – 76 km – 1411 Höhenmeter
Am Morgen ging es gegen 09:00 Uhr los Richtung Chamonix und dem Mont Blanc. Zunächst unterschied sich die Strecke nicht vom zweiten Teil des Vortrags: es ging immer an der Rhone entlang, leicht abwärts und vorbei an zahlreichen Obstplantagen –
Birnen, Äpfel, Mirabellen, etc. In Martigny zweigte der Weg dann nach links ab, und es begann anzusteigen. Gleich zu Beginn war wieder ein Wegstück über 150 m drin, wo nur schieben half. Dann ging es besser. Es war eine Strecke, die abseits der Hauptstrecke lag, und entsprechend war sie mehr als ruhig. Zwar passierte man immer einzelne Häuser, aber der Verkehr war praktisch null.
Später mündete diese angenehme Straße wieder in die Hauptverkehrsstraße. Aber auch hier war nicht sehr viel Verkehr. Und so dauert es nicht lange bis zur ersten Passhöhe, dem Forclaz auf 1527 m. Hier konnte man auch einkehren und den Akku laden. Aber – der Akku wollte nicht geladen werden. Er blinkte wie verrückt, aber Ladung aufnehmen – nöö. Ich rief beim Fahrrad Bröhl in Bonn an und fragte um Rat. Er erklärte, wie man den Akku zurücksetzen kann. Gesagt, getan. Ergebnis: nöö, ich lade nicht. Bröhl meinte, dann sei er wohl kaputt. Ich sah mich schon in Chamonix im Fahrradladen einen neue Akku kaufen. Aber zunächst lud ich noch etwas in den zweiten Akku.
Endlich ging es nur noch bergab nach Chamonix. Plötzlich öffnet sich nach einer Rechtskurve der Blick auf ihn – den Mont Blanc. Bei weitem nicht so ästhetisch wie das Matterhorn, dafür aber mächtig, ein wahrer Koloss, der sagen wollte: „Schaut her, ich bin der Größte in Europa“. Der ganze Kopf war weiß von Schnee und Eis, und ein Gletscher auf dem abtauenden Ast zeigte wie eine Pfeilspitze auf Chamonix. Ich fuhr weiter und erreichte bald mein Hotel im Herzen von Chamonix. Aber nur um das Gepäck abzuladen und noch näher ran zu fahren an den Berg. Beeindruckend.
Hinter mir hörte ich es grummeln – ein Gewitter kam auf. Nix als zurück ins Hotel, und auch heute schaffte ich es wieder, trocken zu bleiben. Kaum war das Fahrrad im Fahrradraum und ich im Zimmer, schüttete es auch schon wie aus Eimern. Ich dachte an mein Fahrrad, dessen Farbe man vor lauter Staub kaum mehr erkennen konnte. Also noch einmal raus, Fahrrad aus dem Fahrradraum und in den Schauer gestellt. Der Staub war nach kurzer Zeit weg, so dass ich es wieder wegschließen konnte.
Ach ja, und der erste Akku wollte auch wieder. Als ich ihn an den Strom hänge, ging er ohne zu murren in den Ladezustand über.
Outdooractive-Karte zur Etappe
![]() Rhonetal bei Chamoson |
![]() Martigny |
![]() Radfahrer in Martigny |
![]() Steile Straße in Martigny-Combe |
![]() Col de Forclaz |
![]() Restaurant am Col de Forclaz |
![]() Col des Montets |
![]() Chamonix mit Mont Blanc |
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