26. Juli 2020 – 79 km – 1.401 Höhenmeter
Von Scuol aus nach St. Moritz auf der Straße entlang sind es eigentlich nur 700 Höhenmeter. Der Radweg pendelt jedoch mal links und mal rechts der Straße und des Inns, der hier noch klein und schnuckelig daherkommt, in die Höhen hinein. So ging es auch schon gleich los mit einem Aufstieg von 400 m auf der rechten Seite des Inns. Es regnete zwar etwas, aber ansonsten war er Aufstieg herrlich. Morgendliche Sonntagsruhe ohne Autos und mit nur wenigen Radfahrern ließen die Fahrt zu einem Erlebnis werden.
Zu früh ging es wieder hinunter ins Tal, wo ich eine erste kleine Pause bei einer Tasse Kaffee machte. Man hat ja schon Horrorgeschichten über die Kaffeepreise in der Schweiz – 8 € bis 10 € pro Tasse – gelesen. War nicht so, die Tasse kostete 4 €. Die hohen Preise findet man vielleicht in Zürich und in den Touristenhochburgen. Ansonsten ist die Schweiz teuer, aber nicht so unbezahlbar, wie man meint. Später machte ich Mittagspause bei einem großen Salat mit Putenschnitzel, für das man in Deutschland je nachdem 12 € bis 18 € bezahlt. Hier bezahlte ich 19,50 Schweizer Franken, was ungefähr 19 € sind.
Während der Mittagspause konnte ich meinen Akku aufladen, und das war auch notwendig. Zuerst ging es, jetzt rechts des Inns, ziemlich heftig hoch, und das alles auf einer Schotterpiste, wo ein Montainbike die besser Wahl gewesen wäre. War nicht einfach zu fahren. Später wurde es wieder flacher, stieg nur noch kontinuierlich leicht an. Allerdings – nicht mehr im Wald, sondern auf freier Ebene. Und da wehte jetzt ein Wind, der der Nordsee kräftig Konkurrenz machen wollte. Und klar, der Wind wehte nicht von hinten, sondern steif von vorne. Mit E-Untersützung nicht so schwierig, aber eben gut, dass ich nachgeladen hatte.
So kam ich am frühen Nachmittag in St. Moritz an, wo ich mich in eine Hostel eingemietet hatte. Es war sauber, aber über den Rest schweigt des Sängers Höflichkeit. Oder doch, ein Lied will ich singen. Das Bad ist so eng, dass man die Tür zu machen musste, um an das Waschbecken zu gelangen. Wäre nicht weiter schlimm, nur um die Tür schließen zu können, musste man entweder in die Dusche steigen oder sich hinter die Toilette klemmen. Tja, und St. Moritz mit seinen Luxushotels ist nun mal teuer. So bezahlte ich für diese Absteige 75 €, zum Glück inklusive Frühstück.
Outdooractive-Karte zur Etappe
![]() Abfahrt in Scuaol |
![]() Morgenstimmung |
![]() Auf dem Weg nach St. Moritz |
![]() Meine Unterkunf in St. Moritz |
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