Etappe 19: Die Besenkammer (24. Juli 2020 – 84 km – 450 Höhenmeter)

Der Start begann wie im letzten Jahr, als es in Augsburg regnete was das Zeug hielt. Aber in Augsburg hörte es bald auf, in Klausen und auf der Strecke sollte es noch länger kräftig weiterregnen. Also – Regenschutz über das Gepäck, Regenschutz über den Konrad, und los ging es.

Die Strecke war durchwachsen, nicht wegen des Regens, sondern wegen der Straße, die die Strecke begleitete. Auch die Brennerautobahn und die Brennerzuglinie gehen durch das Eisack-Tal, doch die störten weniger. Die Straße, die wir in Deutschland Bundesstraße nennen würden, nervte partiell. Aber ich will nicht jammern, es gab immer wieder Streckenabschnitte, wo man nur die Eisack hörte. Und da es mit der Eissack abwärts ging, war die Fahrt trotz Regens locker.

Schwierig wurde es kurz vor Bozen, weil dort der Radweg gesperrt war und man die genannte Straße fahren musste. Das war weniger spaßig. Erst in Bozen wurde es wieder super – dort gibt es ein Fahrradnetz, das an das Straßennetz angelehnt ist: zwei markierte Spuren, Vorfahrt-achten-Schilder, Stop-Schilder – einfach herrlich. Davon sind wir ganz weit entfernt. Es machte Spaß, durch Bozen zu radeln.

Weniger Spaß machte es, dass ich durch die Umleitung nicht mehr auf meiner Piste war, und meine Piste durch Bahnlinien, große Straßen und Bäche nicht so ohne weiteres zu erreichen war. Ich musste einiges tun, um wieder auf meine Strecke zu kommen. Kleine Pointe: Als ich meine Piste, einen gut ausgebauten Radweg, gerade vor mir sah, nur noch getrennt durch eine Bahnlinie, ging die Schranke runter, so als ob man mich nicht auf die Piste lassen wollte. Egal, nach wenigen Minuten war ich wieder auf Kurs. Der Weg nach Meran und auch durch Meran war problemlos. Und dann kam die erste Steigung. Es ging „nur“ etwa 300 m hoch, zur Eingewöhnung nicht schlecht. Nach der Steigung ging es geradlinie weiter zum Hotel in Naturns.

Das Hotel hatte den schönen Namen „Panoramahotel“. Doch als ich meine Zimmer sah, war von Panorma keine Spur. Besenkammer in Reinform. Das ging gar nicht. An der Rezeption sagten sie mir, dass sie nur noch Doppelzimmer haben gegen einen Aufpreis. Und der Aufpreis war – festhalten – gerade mal 15 €. Ich schaute mir das Zimmer an, das 15 € mehr kosten sollten. Ein Traum. Groß, mit Balkon, und vor allem mit Panoramablick. Ach ja: die Besenkammer hatte ein nettes Schild an der Tür: klein – fein – Einzelzimmer. Harry Potter unter der Treppe lässt grüßen (für die Eingeweihten).

Outdooractive-Karte zur Etapp


Start im Regen

Fahrradautobahn in Bozen

Panorama-Hotel, Hotelterrasse

Blick ins Vinschgau

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