Etappe 18: Von Innichen nach Brixen (13. August 2019, 116 km, 616 Höhenmeter)

Zunächst ging es mit dem Zug – jetzt wieder mit vollem Gepäck – nach Innichen, wo die letzte Etappe des ersten Teils der Alps Challenge begann. Klar, ich hätte auch bis Toblach fahren können, aber ich wollte zunächst noch ein paar Höhenmeter machen und fuhr also von Innichen nach Toblach mit dem Fahrrad.

Nun ging es wieder bergab, lange bergab. In Niederdorf gab es in einem nette Restaurant mit schöner Terrasse ein zweites Frühstück, und dann gibt es weiter hinab über Bruneck nach Niedervintl. Niedervintl? Dies ist ein kleiner Ort mit einer persönlichen Bedeutung für mich. Dort endete 2016 eine Wanderung von München bis Südtirol, auf der mich bis fast zum Schluss meine Frau begleitete. Die letzte Nacht verbrachte ich damals in Pfunders etwas nördlich von Niedervintl mit Blick auf einen Berg Namens „Fassnacht“. Ich traf in Niedervintl auch in der Tat vier Wanderer, zwei aus Italien, zwei aus den USA, die den Traumpfad München – Venedig liefen.

Für mich hieß es aber, noch ein Stück zu radeln. Im Westen, also in meine Fahrradrichtung begannen sich  Gewitterwolken aufzutürmen. Bald war auch der Donner zu hören, und der Wind begann, stürmisch zu werden. Jetzt noch richtig naß werden? Nöö. Ich radelte, was da Zeug hielt nach Franzensfeste und dann Richtung Süden nach Brixen. Das Gewitter war nun hinter mir und kam immer näher. Die ersten Tropfen fielen, als ich den Bahnhof Brixen erreichte. Gleich am Bahnhof gab es einen Biergarten mit Überdachung. Kaum saß ich, ging das Gewitter auch schon los. Es goss wie aus Kübeln. Aber egal. Also sitze ich hier in Brixen, trinke ein Abschiedsbier und habe Zeit, über die Tour nachzudenken.

Nach 18 Etappen mit ca. 1.650 km (heute waren es 116 km) bin ich am Ende des ersten Teils der Alps Challenge angekommen. Wenn Ihr wissen wollt, wie es mir geht:

  • Körperlich Spitze – ich fühle mich fit wie schon lange nicht mehr.
  • Stolz, dass ich das durchgezogen habe.
  • Freudig, dass ich bald meine geliebte Frau wieder in die Arme schließen kann.
  • Traurig, dass der erste Teil der Alps Challenge zu Ende geht – ich könnte den zweiten Teil gleich anschließen.

A propos „Alps Challenge“ – der Name ist gut gewählt. Es gab kaum einen Tag, an dem mich die Alpen nicht vor eine Herausforderung gestellt haben. Bis zum heutigen Tag. Und so wurde die Tour auch eine Reise ins Ich. Mein persönlicher Jakobsweg.

Ich freue mich auf den zweiten Teil der Alps Challenge im nächste Jahr. Gleich geht es rüber zum Bahnhof, und dann zurück nach Hause.


Abfahrt in Oberdrauburg

Pause in Niederdorf

Die Rienz im Pustertal

Tunnel am Pustertal-Radweg

Regen in Brixen

Bahnhof Brixen

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