19. Juli, 64 km, 173 Höhenmeter: Damgan – Brech
Ich war schon früh auf den Beinen, um noch vor dem Frühstück am Strand spazieren zu gehen. Die Sonne ging strahlend auf, und der Strand war noch fast menschenleer. Es war ein schöner Start in den Tag.
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Detaillierte Reisebeschreibung:
Sonnenaufgang bei Damgan
Strand bei Damgan
Nach dem Frühstück ging es auch schon los. Ich verließ Damgan Richtung Norden, wendet mich aber bald in Richtung Südwesten und dann nach Nordwesten. Der Weg führte zwischen dem Golf von Morbihan und dem Atlantik zunächst nach Arzon. Im Gegensatz zu den Tagen vorher war es angenehm mild und nicht mehr so heiß. Allerdings wehte weiter ein sehr kräftiger Gegenwind aus Westen. Der Weg selbst war angenehm, viel Radweg, wenig Straßen. Unterwegs passierte mir ein kleines Missgeschick, also ich zu einer Cola-Flasche griff, um einen Schluck zu trinken. In einer zweiten Cola-Flasche transportierte ich Olivenöl – und genau die erwischte ich und nahm einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Nun ja, zumindest die Stimmbänder waren jetzt geölt.
Bei Port-Navalo
Über Arzon ging es weiter nach Port-Navalo, wo ich nach Locmariaquer übersetzen wollte. Die Fähre verbindet zwei Halbinseln, zwischen denen der Golf von Morbihan und der Atlantik eine Verbindung haben. Ich hatte noch 45 Minuten Zeit und schaute mich ein wenig in Port-Navalo um. 15 Minuten vor Abfahrt kam die Fähre – ein kleiner, umgebauter Fischkutter. Es kamen aber auch immer mehr Fahrradfahrer an den Kai, die mit dem Fischkutter übersetzen wollten. „Das bekommt der nie an Bord“, dachte ich. Doch die Jungs waren geübt. Sie verstauten die Fahrräder sehr geschickt an allen mögliche Plätzen auf dem Schiff, aber immer so, dass die Fahrgäste noch bequem zu den Sitzplätzen gehen konnten. So standen Fahrräder vorne auf der – ja wie heißt das Teil nun? – beim Auto würde man sagen, auf der Motorhaube. Andere Fahrräder waren an der Seite gestapelt, wieder andere in den Innenraum geschoben. Ganz zum Schluss hoben sie meinen Hänger, den ich abgekoppelt hatte, an Bord und füllten damit die letzte Lücke. Und schon konnte die Reise losgehen.
Fähre von Port-Navalo nach Locmariaquer
Auf der „Fischkutter“-Fähre nach Locmariaquer
Es war eine Überfahrt, wie ich es liebe. Durch den Wind gab es kräftige Wellen, und so ging es munter auf und ab. Ab und zu spritzte die Gischt über die vorne geladenen Fahrräder. Ich kam mit einigen der Fahrradfahrern ins Gespräch und freute mich, dass sich mein Französisch, seit ich bei Menton von Italien aus nach Frankreich eingereist war, spürbar verbessert hat. Die alten Schulkenntnisse lebten wieder auf.
Ankunft in Locmariaquer
In Locmariaquer entluden die beiden Fährmänner ihren Fischkutter genauso schnell wie sie in beladen hatten. Ich koppelte meinen Hänger an und blieb zunächst noch am Hafen, um eine Kleinigkeit zu Essen. Dann ging es weiter Richtung Norden nach Brech.
Die Fahrt war landschaftlich schön, aber nicht besonders spektakulär. Gegen 16:00 Uhr erreichte ich Brech, wo ich wieder zwei Nächte gebucht hatte, weil ich einen Online-Workshop geben musste. Leider war die Unterkunft nicht ganz so ideal. Es war eine Privatunterkunft im ehemaligen Kinderzimmer einer Familie, und das, was als Schreibtisch beschrieben war, erwies sich als 20 cm breites und 80 cm langes Tischchen. Ich holte mir einen runden Metalltisch und einen Metallklappstuhl vom Balkon und konnte so halbwegs ordentlich arbeiten. Ansonsten muss man sich diese Unterkunft nicht merken.
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