18. Juni, 89 km, 340 Höhenmeter

Auch heute war die Abfahrtszeit wieder sehr früh, hatte ich doch ca. 90 km vor mir. Um 07:45 legte ich los, mit 3,5 l Wasser im Gepäck. Zuerst war es wie gewohnt flach. Es ging über sehr ruhige Nebenstraßen, so dass ich entspannt vorankam. Die westliche Po-Ebene ist deutlich schmaler als die östliche bzw. mittlere Po-Ebene. Entsprechend sah ich schon sehr früh eine Hügelkette im Süden, auf die ich zufuhr. Es handelt sich um Ausläufer der Apenninen, die sich hier von Ost nach West erstrecken und später in die Alpen übergehen. Für mich bedeutet es, dass ich diesen Apenninen-Ausläufer überqueren muss, um übermorgen wieder ans Mittelmeer zu kommen.


Po-Ebene mit Apennin-Ausläufern am Horizont

Nach etwa 25 km überquerte ich den Po, und schon ging es rein in die Hügel des Appenin.  Im Vergleich zum zentralen Appenin mit Bergen von bis fast 3.000 m Höhe sind es hier aber wirklich nur Hügel mit einigen Hundert Höhenmetern. Außerdem hielt sich auch der Umfang noch in Grenzen.


Der westliche Po


Einstieg in die Ausläufer des Apennin

Ich hatte zwei Höhen zu überwinden. Die erste Höhe war geprägt durch den Ort Moncalvo, die zweite durch San Desiderio. Dann war die erste Hügelkette geschafft, und es ging wieder den Berg hinab und recht eben weiter.


San Desiderio

Nach 60 km erreichte ich Asti. Asti liegt in der Region Piemont und hat ca. 75.000 Einwohner. Bekannt ist es vor allem als Zentrum des Weinbaus. Vielen dürfte der Rotwein Barbera d’Asti oder der Schaumwein Asti Spumante, um nur zwei Produkte zu nennen, ein Begriff sein. Ich hatte vor, ins Zentrum von Asti zu fahren, um mir die Stadt ein wenig anzusehen. Aber – der Verkehr war die Hölle. Keine Chance, sich über Nebenstraßen durchzuschmuggeln, immer traf man auf Hauptstraßen, auf denen das Chaos herrschte.  Ich bin mittlerweile sehr geübt und auch sehr forsch im Umgang mit meinem Gespann und steuere es auch durch dichten Verkehr. Hier aber strich ich die Segel und suchte nur noch den Weg aus dem Tohuwabohu.

Als ich Asti hinter mir gelassen hatte, ging es wieder ruhig voran mit wenig Verkehr. Aber allmählich setzte die Hitze ein. Meine Unterkunft war noch ca. 12 km entfernt, als ich mich entschloss, eine Abkürzung zu nehmen. Es war in der Tat eine streckenmäßige Abkürzung, nur 7 km, aber sicher keine zeitliche. Es ging 4 bis 5 km über mit dem Gespann schwer zu befahrene Schotterpisten. Das hatte aber auch seine gute Seite – auf diesen Schotterpisten begegnete mir niemand, so dass ich, auch bedingt durch die langsame Fahrt, die Natur auf mich wirken lassen konnte.

Schotterweg bei Castagnole delle Lanze

Gegen 13:30 Uhr, als gerade die 35-Grad-Marke geknackt war, erreichte ich meine Unterkunft. Während es von den ersten beiden Erhebungen bis hierher noch recht flach war, beginnt hier wieder die Hügellandschaft des Apennin. Morgen stehen also kleinere Bergetappen mit zusammen gut 1.000 Höhenmeter an.


Blick von meinem Zimmer im B&B Da Laura e Aldo

Link zur Karte der Strecke

 

Tags:

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert