28. Mai – 02. Juni: Ruhewoche

29. Mai: Ausflug zu den Cinque Terre, 93 km, 1619 Höhenmeter

Wie im letzten Beitrag schon geschrieben, machte ich vom 28. Mai bis zum 02. Juni eine Ruhepause. Dabei war ich nicht ganz so faul, sondern habe einen tollen Ausflug gemacht nach dem Motto „Easy Living – Radfahren ohne Trailer“. Bevor ich dazu komme, noch zwei andere Infos.

Zwei Infos

Zum einen ließ ich mein Fahrrad überprüfen. Ich war schon etwas erstaunt. Nach über 2.000 km über Berg und Tal mit ziemlichem Gewicht mussten die Bremsbeläge noch nicht gewechselt werden. Hatte ich nicht erwartet. Noch erstaunlicher: die Reifen hatten noch keine Luft verloren. Der Druck war immer noch der gleiche wie bei der Abfahrt. Danke an Tobias für die Schlauch-Empfehlung.

Zum anderen entschied ich mich, die Route zu ändern. Da ich die Tagesetappen ja, wie schon geschrieben, gekürzt habe, muss ich auch einige „Locken“ abschneiden. Und so entschied ich mich, nicht über Südfrankreich, sondern direkt über die Schweiz nach Calais zu fahren – und in der Schweiz meine Frau zu treffen.

Die Cinque Terre

Jetzt aber zum Ausflug zu den Cinque Terre, bei dem ich auf gut 90 km 1619 Höhenmeter machte. Ohne Anhänger mit dem E-Bike kein Problem. Meine beiden Akkus waren danach noch 40% geladen. Mit Anhänger fließt schon mehr Strom durch die Kabel.

Zunächst ein paar Infos zu den Cinque Terre. Cinque Terre ist die Bezeichnung fünf Nachbargemeinden, von Nord nach Süd Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Sie waren jahrhundertelang nur zu Fuß oder über das Meer zu erreichen. Heute sind die Orte außerdem per Bahn oder über kurvenreiche Stichstraßen erreichbar. Das Besondere ist, dass sich die Orte mit ihren farbigen Häusern eng und sehenswert an die steil abfallende Küste der italienischen Riviera anschmiegen.  Die Region Cinque Terre hat ca. 7.000 Einwohner. Sie ist als Nationalpark geschützt und wurde 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Mein Ziel war es, Riomaggiore und Manarola zu besuchen.

Die Fahrt begann zunächst in Richtung Nordwesten mit einer ersten Steigung hoch nach Arcola, einer Stadt mit gut 10.000 Einwohnern, die auf einem Hügel ca. 150 m über der Ebene liegt.


Arcola


Gasse in Arcola


Blick von Arcola auf La Spezia

Von Arcola aus hat man einen sehr gute Blick auf La Spezia, dem nächsten Ziel meiner Fahrt. Allerdings hielt ich mich nicht lange in La Spezia auf, sondern fuhr an der Küste und dann am Marinehafen entlang, um auf der anderen, östlichen Seite der Stadt die zweite Steigung zu bewältigen, ca. 330 Höhenmeter. Es ging durch einen langen Tunnel und dann noch um eine paar Kurven, und endlich sah ich unter mir die erste der Cinque Terre, Riomaggiore.


Blick auf Riomaggiore

Ich hielt an, um zu fotografieren, als mich ein dänisches Paar, etwa in meinem Alter, fragte, ob ich von ihnen ein Bild machen wollte. Machte ich gern, und sie revanchierten sich mit einem Foto von mir. Das Besondere an den Dänen: sie waren die einzigen außer mir (soweit das einschätzbar war), die in den Cinque Terre mit Fahrrad, oder genauer mit E-Bikes bzw. Pedelecs unterwegs waren. Ich traf die Beiden später unten in Riomaggiore noch einmal.

Nachdem ich den Blick auf die italienische Rivera und auf Riomaggiore genug genossen hatte, ging es die 330 m hintunter. Am Ortseingang waren zahlreich Parkplätze für die PKWs. Ich nahm mein Fahrrad ohne Hänger mit in den Ort hinein und spazierte durch die Hauptstraße. Es war reges Leben auf und neben der Straße, den heute war Sonntag. Aber die Besucherzahl hielt sich doch in Grenzen. Am Ende der Hauptstraße ging es durch einen langen Tunnel hinüber zum Bahnhof. Man kann die Orte mit dem Zug anfahren, der in weiten Teilen in Tunnel unterwegs ist. Ich war fast schon versucht, mit dem Zug nach Manarola, dem nächsten Ort zu fahren, aber dann fiel mir ein, dass es einen Küstenweg gab, der schmal, aber mit dem Fahrrad passierbar war. Als ich den Weg gefunden hatte – war er wegen Bauarbeiten gesperrt. Also entschloss ich mich, wieder hoch und über die Straße nach Manarola zu fahren.

 


Riomaggiore

Auch hier ist es wieder so, dass Manarola zunächst sehr schön von oben zu sehen ist, bevor man über einen steile Straße in den Ort selbst hinunterfahren kann. Wieder gibt es ein Hauptstraße, die aber schmaler ist als die von Riomaggiore, so dass das Gewühl etwas größer war. Am Ende sah ich eine kleine Bucht in der gebadet wurde.


Manarola

Zentral in der Bucht ist ein ca. 10 m hoher Felsen, von dem aus Mädels – Jungs, wo wart ihr? – mutig in das Meer sprangen. Es war spannend, zuzusehen. Ob ich den Mut dazu hätte? Als junger Mensch wohl schon. Jetzt als Oldie würde ich mir wahrscheinlich die Knochen brechen.


Bucht von Manarola

Ein letztes Mal ging es die Steilküste hoch und dann durch den Tunnel wieder zurück nach La Spezia. Der Blick auf La Spezia, dieses mal von Westen her, war gigantisch. Vor allem der Marinehafen war beeindrucken.


La Spezia

Rasch ging es hinunter nach La Spezia. Auf die Besichtigung der Stadt verzichtete ich, hatte ich doch schon genug Eindrücke aufgesaugt. Ich blieb nur noch ein halbe Stunde an der Uferpromenade sitzen und genoss das sonntägliche Flanieren von Einwohnern und Besuchern der Stadt.

Dann ging es auf direktem Weg zurück zu meinem Ferienhäuschen,

Link zur Karte der Strecke

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