26. Mai, 74 km, 251 Höhenmeter
Zunächst ging es zurück zum Meer nach Rosignano Solvay und dann am Meer entlang nach Livorno, wo ich eine nette Begegnung mit einer Dame vom Fremdenverkehrsamt hatte. Nach Livorno wurde es etwas schräg – ich besichtigte den schiefen Turm von Pisa. Die Etappe endete in San Giuliano Terme nördlich von Pisa.
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Detaillierte Reisebeschreibung:
Nach einem guten Frühstück inklusive Schinkenomelett musste ich die tolle Unterkunft leider verlassen. Neue Taten riefen. Die Verabschiedung von den beiden Besitzern war herzlich. Die beiden Hunde, mit denen ich viel Spaß hatte, begleiteten mich bis zum Tor. Dann ging es noch ein Stück über eine Schotterpiste, und dann hatte ich wieder Asphalt unter dem Gummi.
Der Weg ging natürlich wieder hinunter zum Meer. Er war wenig befahren, erst in der Nähe des Meeres wurde es wieder lebhafter auf der Straße. Ich erreichte das Ligurische Meer bei Castiglioncello, hielt mich dort aber nicht auf, sondern machte mich sogleich auf den Weg nach Livorno. Es ging immer am Meer entlang mit herrliche Ausblicken.
Ligurische Küste südlich von Livorno
Allerdings – wenn man diesen Ausblick genießen wollte, musste man wieder einmal auf einer gut befahrenen Straße in die Pedale treten. Es hat sich dennoch gelohnt.
In Livorno
Kurz vor Livorno begann dann ein Radweg, was die Fahrt viel entspannter machte. Als Hafen-Fan führte mich mein Weg auch direkt zum Yachthafen, wo ich etwas verweilte und den Blick auf das Meer genoss.
Am Jachthafen von Livorno
Fähre von Livorno nach Sardinien
Ich war gerade am gehen, als mich eine Italienerin ansprach. Die freundliche Dame mittleren Alters sprach etwas Englisch, so dass wir gut miteinander klar kamen. Sie war fasziniert von meinem Gespann und fragte mich, wo ich herkomme und wo ich hinwolle. Mit dieser Frage war sie nicht die Erste. Aber dann kam es. Sie outete sich, dass sie in einem Projekt beim Fremdenverkehrsamt von Livorno arbeitete. Sie fand das so spannend, dass ich mit dem Fahrrad bis nach Livorno geradelt bin, dass sie gleich ein Foto von mir und meinem Gespann machte. Als ich ihr zeigte, wie der Hänger gepackt ist, machte sie da auch ein Foto. Dann ging sie kurz ins Büro nebenan und brachte mit eine gelbe Sicherheitsweste, Überzüge für den Sattel und gelbe Sicherheitsbänder für Arm, Fuß oder Kopf. Fand ich sehr nett und habe mich richtig über diese Geste gefreut. Wir verabschiedeten uns herzlich. Ich schaute mich noch etwas in Livorno um und machte mich auf den Weg zum nächsten Höhepunkt – Pisa.
Livorno
Livorno
Von Livorno nach Pisa
Der Weg war nicht das Prickelndste, was ich erlebt habe. Zunächst ging es nördlich aus Livorno hinaus und voll durch ein Industrie- und Containergebiet. Dann sollte der Weg schön werden, war aber so schlecht, dass ich noch ein paar Kilometer an der Straße entlang fuhr. Endlich konnte ich nach rechts in ein Waldgebiet abbiegen. Der Asphalt hörte bald auf, und es ging auf Schotter weiter. Nicht so schlimm. Aber bald schon drehte der Weg nach Norden, und es ging gut 3 km schnurgerade an einem Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtkrone vorbei – militärisches Sperrgebiet.
Entlang eines militärischen Sperrgebiets
Das änderte sich auch nicht, als ich auf Asphalt traf und der Weg nach Osten drehte. Noch einmal 3 km Stacheldraht. Aber auch dann wurde es nicht besser. Der „Naturweg“ war sehr schlecht, die Straße sehr befahren. Allerdings wendet sich das Blatt zum Guten. Als ich mich Pisa näherte, fand ich nicht plötzlich auf einem sehr guten Radweg wieder, der mich über den Arno direkt zum Schiefen Turm führte.
Arno bei Pisa
Der Schiefe Turm von Pisa ist schon wirklich beeindruckend. Von der Seite, an der ich ankam, sah er noch gar nicht so schief aus. Aber je weiter ich mich nach links bewegte, um so schiefer schien das Teil zu werden. Ich verweilte eine ganze Zeit, um den Turm, aber auch den daneben liegenden Dom Cattedrale di Santa Maria Assunta und das Battistero di San Giovanni wirken zu lassen. Dabei kam mir zugute, dass aufgrund der Jahreszeit noch keine großen Touristenmassen unterwegs waren, auch wenn der Platz vor dem Turm schon gut besucht war.
Der schiefe Turm von Pisa
Dom Cattedrale di Santa Maria Assunta mit dem Schiefen Turm
Nach einiger Zeit musste ich mich dann doch von dem ganzen Ambiente losreißen, denn ich hatte noch gut 10 km zur radeln bis zu meiner Unterkunft in San Giulino Terme. Die Unterkunft, die Villa di Corliano Relais all’Ussero, war mehr schon ein altes Palais mit großen Zimmern und einer sehenswerten Rezeption. Mein Fahrrad konnte ich in einem alten Vorratsraum unterstellen. An das Hotel angeschlossen war eine kleine Cafeteria im Freien. Gleich daneben auf dem gleichen Gelände gab es ein Restaurant, auf dem ich zu Abend aß. Die Villa di Corliano Relais all’Usserol gehört schon zu den besseren Unterkünften, auch wenn der Service nicht vom Feinsten ist. Vor allem die Besetzung der Rezeption und die Erreichbarkeit von Mitarbeitern ließ zu wünschen übrig. Aber egal, ich habe vorzüglich geschlafen und erfreute mich an dem wirklich großen Zimmer.
Villa di Corliano Relais all’Usserol
Rezeption der Villa di Corliano Relais all’Usserol
Deckengemälde in der Rezeption der Villa di Corliano Relais all’Usserol
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