21. Mai, 84 km, 563 Höhenmeter
Das Frühstück im B&B Paradiso fand im schon beschriebenen Gemeinschaftsraum statt. Die beiden Italiener, ein Mann und eine Frau, die das andere Zimmer bewohnten, frühstückten zur gleichen Zeit wie ich. So war das Frühstück sehr unterhaltsam. Ich erfuhr, dass sie eigentlich Spanierin aus Barcelona ist und dass die beiden auch in Barcelona geheiratet haben, aber in Italien leben.
Nach dem Frühstück verabschiedeten sich Marco und Barbara, die beiden Besitzer des Paradiso, auf das Herzlichsten von mir. Ich schwang mich auf mein Fahrrad, und zunächst ging es durch die Schlucht wieder hinab nach Gubbio.
Vom B&B Paradiso nach Gubbio
Dann wandte sich der Weg, der heute den ganzen Tag meist in gutem Zustand war, nach Nordwesten, um in einem Bogen nach Umbertide zu führen. Es ging dabei fast nur dezent bergab, so dass es ein angenehmes Rollen war.
Apennin bei Semonte
Umbertide ist eine Kleinstadt in Umbrien mit 17.000 Einwohnern. Der pittoreske Ort bietet einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. ein ehemaliges Gefängnis und die Piazza Giacomo Matteotti. Es gibt aber noch eine weitere Besonderheit. Der wohl bekannteste italienische Fluss neben dem Po fließt durch Umbertide: der Tiber.
Marktplatz in Umbertide
Stadtmauer von Umbertide
Brücke über den Tiber bei Umbertide
Tiber bei Umbertide
Nach Umbertide begann der Weg anzusteigen, allerdings sehr behutsam. Der Verkehr war nicht der Rede wert, so dass es sich gut fahren ließ. Bald kam ein besonderes Schild: Benvenuti in Toscana. Ich hatte die Toskana erreicht.
In der Toskana
Noch blieb ich allerdings nicht in der Toskana, sondern wechselte noch einmal nach Umbrien. Kurz nach der „Rückkehr“ nach Umbrien ging es eine recht steile, aber mit dem E-Bike gut zu bewältige Straße hoch nach Gosparini, von wo aus man eine exzellenten Ausblick auf den Lago Trasimeno hat. Ich setzte mich auf die Terrasse des Restaurants auf der Passhöhe und genoss bei einem Sandwich den Blick auf den See.
Anstieg nach Gosparini
Blick auf den Lago Trasimeno
Wenn es hinauf geht, geht es auch wieder hinab. Und so ließ ich es zum Lago Trasimeno hinunterrollen und fuhr nach kleinen Irrungen und Wirrungen auf einem Campingplatz am See entlang Richtung Westen und bog dann Richtung Osten nach Cortona ab. Kurz vor Cortona erreichte ich meine Unterkunft, die wieder in der Toskana lag.
Zunächst wollte man mir ein sehr kleines, muffeliges Zimmer anbieten. Ging gar nicht. Nach einer Intervention bekam ich ein anderes Zimmer – groß, angenehm riechend, ohne Aufpreis. Warum nicht gleich so. Nach dem Duschen wollte ich ins Restaurant der Unterkunft gehen. Vor dem Restaurant an einem der beiden zugehörigen Tische saß ein Ehepaar in meinem Alter, das mich ansprach. Es waren Schotten, die derzeit in der Toskana Urlaub machen. Sie luden mich auf ein Glas Rotwein ein, und so hatte ich vor dem Abendessen (die Schotten übernachteten in einem anderen Ort und waren nur zufällig hier, so dass sie hier auch nicht zu Abend aßen) eine sehr nette Unterhaltung. Als ich ihnen von meiner Tour erzählte und erwähnte, dass ich auch nach Glasgow kommen würde, waren sie, Peter und Elspeth, total begeistert- sie wohnen in der Nähe von Glasgow. Spontan gaben sie mir ihre Telefonnummer und luden mich zu sich ein.
Nach einem herzlichen Abschied von den Schotten ging ich dann wirklich zum Abendessen. Das Restaurant hat einen tollen Flair, und auch das Essen ist sehr ordentlich. Es hätte mehr Gäste verdient gehabt als nur mich alleine. So schloss ich den schönen Tag mit Nudeln und einem Pfeffersteak.
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