19. Mai, 54 km, 913 Höhenmeter
Die heutige Etappe führte mich so richtig rein in die Apenninen. Sie war zwar mit 54 km recht kurz, aber in der Kürze liegt die Würze. Aber wo lag die Würze? Nun, 913 Höhenmeter sind mit dem E-Bike ja auch nicht der Brüller, selbst wenn man sein Wägelchen hinter sich herzieht. Die Würze lag viel mehr auf der Straße. Diese war in großen Teilen so schlecht, dass man oft nur recht langsam vorankam. Wenn man sich die Gegend anschauen wollte, musste man schon stehen bleiben, denn ansonsten war ein Abwenden des Blicks von der Straße kritisch. Eine Strecke war zudem so steil war, dass Schieben mit Schiebehilfe angesagt war. Sei es drum. Jetzt aber Ende des Jammerns, jetzt die schönen Teile des Tages, und die überwogen deutlich.
Zunächst schraubt sich die Straße immer höher und höher in den Apennin hinein. Ein letzter Blick zurück zeigte mir noch immer die Adria, aber irgendwann ging es ein Stückchen bergab, und von da an war von der Adria nichts mehr zusehen.
Letzter Blick auf die Adria
Die Landschaft war einfach herrlich, und an manchen Stellen boten sich auch persönliche kleine Highlights, so zum Beispiel ein Zaun, der mit Zirbelnüssen aus Stein bestückt war. Um Zirbelnüsse als persönliches Highlight anzusehen, muss man schon Augsburger sein. Die Zirbelnuss findet sich nämlich im Augsburger Stadtwappen wieder.
Zaun mit Zirbelnüssen
Insgesamt hatte der Weg zwei größere Steigungen und auch zwei größer Abfahrten zu bieten. Entsprechend war es häufig recht kurvig, was aber den Vorteil hat, dass sich immer wieder neue Blicke auf die wunderbare Landschaften boten. Hin und wieder passierte ich kleine Orte mit wohlklingenden Namen wie zum Beispiel Morciano di Romagna oder Borgo Massano.
Alles es so richtig heiß zu werden begann, erreichte ich den Zielort Urbino. Urbino ist eine Kleinstadt in der Region Marken, liegt auf 551 m Höhe und hat ca. 14.000 Einwohner. Das sehenswerte Städtchen hat unter anderem einen herzöglichen Palast und einem Dom, deren Besichtigung sich lohnt.
In Urbino
Ganz war meine Fahrt aber noch nicht zu Ende, den meine Unterkunft lag einige Kilometer südlich von Urbino und vor allem auch ein ganzes Stück tiefer. So hatte ich zum Abschluss noch einen kleinen „Downhill Race“. Die Unterkunft ist nicht der Rede wert, allerdings waren die Gastgeber sehr freundlich. Sie sprachen zwar nur italienisch, aber mittels Google Translate konnten wir uns gut verständigen. Sie fuhren sogar extra ihr Auto aus der Garage, damit ich mein Gespann, Fahrrad mit Hänger, reinstellen konnte.
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