05. Mai, 120 km, 618 Höhenmeter

Bei schönem Wetter bin ich aufgebrochen zu meiner 7. Etappe. Zuerst stand aber noch ein kurzer Verwandtschaftsbesuch auf dem Programm. Ich besuchte meine Onkel und meine Tante in Neusäß, die sich riesig über den überraschenden Besucht freuten. Dann ging es nach Augsburg auf den Rathausplatz, wo ich traditionell meine größeren Fahrradtouren beginne. Beginne? Ich war doch schon 6 Tage unterwegs. Nun, sehen wir diese Tage als Prolog und heute den offiziellen Start 😊.

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Für die, die Augsburg nicht kennen: es ist eine sehr schöne Stadt, die immer eine Reise wert ist, mit eigenem König (schau Dir das Video an, sehr interessant) und mit sehr viel Flair. Aktuell wird auf dem Rathausplatz eine Holzkonstruktion zur 500-Jahr-Feier der Fuggerei errichtet. Der Geburtstag war zwar schon im letzten Jahr, aber aus Corona-Gründen wird erst dieses Jahr gefeiert.


Vorbereitung des Fuggereifest auf dem Augsburger Rathausplatz

Ich fuhr vom Rathausplatz durch die Maximilianstraße zur Ulrichskirche und dann den Milchberg hinunter. Der Weg ging an der Kirche Don Bosco vorbei und durch den Siebentischwald zum Hochablass, wo ich den Lech überquerte. Dann ging es zunächst noch durch mehr urbanes Gebiet Richtung Süden: Kissing, Mering, Meching. Nach Merching wurde die Strecke sehr angenehm. Es ging Richtung Südwesten über sehr flaches Land, meisten auf Landstraßen, die kaum befahren waren.

Unterwegs kam ich an einem Fahrradgeschäft vorbei und beschaffte mir das fehlende Kettenöl. Ihr erinnert Euch – der Mann mit dem Ölkännchen am dritten Tag. Die Fahrt war sehr schön, sehr angenehm. Vorbei ginge es an Moorenweis und Grafrath, nördlich vom Ammersee, ansonsten gibt es kaum etwas Erwähnenswertes, höchstens Brotzeit beim Norma gekauft und am Strandberger See Brotzeit gemacht.


Starnberger See


Yacht-Hafen am Starnberger See

Allmählich wurde es hügeliger, und endlich waren auch die Alpen zu sehen. Zum Schluss wurde es noch einmal spannend, als sich im Südwesten ein Schauer aufbaute. Kommt er oder kommt er nicht? Und wenn er kommt, kommt er schnell?

Ich kürzte die Strecke ab und verlängerte sie dabei. Wie das? Streckenmäßig war es kürzer, aber plötzlich stand ich von einer Absperrung. War nur eine Leine, aber durfte ich das einfach weiterfahren. Eine freundliche Stimme sagte mir: „I mach‘ ehne schnell auf?“. Dahinter: Schotterweg. „Kann man den fahren?“ – „Klar, der is nei gmacht.“ Nun ja, nei gmacht, also neu gemacht ist realtiv. Zu fahren war er nicht gut. Und kurz vor dem Ende, noch 200 m zum Gasthof, war es dann nur noch ein holpriger Pfad, der mich zum Schieben zwang.

Es scheint wohl immer eine Tages-Abschluss-Gag zu geben: Baustellen kurz vor dem Ziel, kräftige Schauer, nicht abkürzende Abkürzungen. Mal sehen was da noch kommt. Der Regenschauer holte mich auf jeden Fall nicht ein.

Entschädigt hat mich der Gasthof Fischbach in sehr ruhiger Lage. Ich habe dort schon mal mit meiner Frau übernachtet, und war doch wieder überrascht. Ein sehr großes Zimmer mit Essecke, Esstisch, Doppelbett, riesigen Badezimmer und Balkon, dazu sehr nette Wirtsleute und ein exzellentes Essen. Den Gasthof Fischbach kann ich sehr empfehlen. Er liegt ca. 4 km außerhalb von Bad Tölz. Kleine Warnung: Nebenan steht eine Kirche, deren Kirchturm-Uhr die ganze Nacht alle 15 Minuten schlägt. Mich hat es in keinter Weise gestört.


Zimmer im Landgasthof Fischbach

Blick aus dem Fenster im Landgasthof Fischbach

Morgen geht es in einer kurzen Etappe nach Jenbach im Inn-Tal.

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