02. August 2020 – 105 km – 389 Höhenmeter
Die Strecke von Chamonix nach Genf war recht entspannt. Zwar war sie mit 105 km relativ lang, aber bei nur 389 Höhenmetern nicht wirklich anstrengend. Zunächst ging es noch einmal am Mont Blanc mit seiner beeindruckenden weißen Gletscher-Kappe vorbei und dann herrlich im Wald hoch auf eine Bergkuppe (ca. 150 Höhenmeter), bevor eine lange Abfahrt begann. Über 20 km ging es fast nur bergab. Ich ließ es gemütlich angehen und genoss die Aussicht an diesem schönen Sonntagmorgen.
Bei Passy – noch in Frankreich – hatte ich das Tal erreicht, und weitere 30 km später traten die Berge immer mehr zurück, die Landschaft verwandelte sich in eine hügelige Voralpenlandschaft. So ging es durch Wälder, über Almwiesen und an Bächen entlang Richtung Genf.
Am späteren Nachmittag trübte sich das Wetter ein. Ich hoffe, dass ich wie schon an den Vortagen das Hotel vor den Abendschauern erreichen würde. Doch diesmal klappte es nicht. In Annemasse, immer noch in Frankreich, begann es zu schütten, so dass ich den Regenschutz auspackte und mit Umhang weiterradelte. Bald ging es auf einen sehr breiten Fahrradweg, der wie eine Straße vergleichbar zu dem, was ich in Bozen gesehen hatte, nach Genf führte. Ich überquerte die Grenze zur Schweiz und erreichte schließlich den Genfer See. Der Schauer hörte allmählich auf, und als ich das Hotel im Zentrum von Genf erreichte, tröpfelte es nur noch.
Das Hotel – nun ja. Teuer, einfach und schlechter Service. Ein Zimmer mit Bett und kleinem Bad, dazu ein kleines Tischchen mit einem Sessel, das war es. Das Fahrrad fand seinen Stellplatz im Treppenhaus auf dem Treppenabsatz, ansonsten war nichts geboten – keine Getränke, nichts zu essen, nichts.
Egal – ich wollte mir eh noch ein bisschen Genf ansehen und dabei irgendwo etwas essen. Problem: Es war alles geschlossen. Nein, nicht wegen Corona. Das scheint in Genf so zu sein am Sonntagabend. Nur ein offenes Restaurant war fußläufig nicht zu weit entfernt, ein Vapiano, bei dem ich trotz dem wiedereinsetzenden Regen gut überdacht im Freien sitzen konnte. Das Essen war gut – Penne Arrabiatta und ein Salat – doch der Preis konnte einem schon im Hals stecken bleiben
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Inzwischen hatte der nächste Schauer Genf erreicht, es goss wie aus Eimern. Problem: Ich war mit den zweiten Sandalen unterwegs, nachdem die ersten durch dem ersten Schauer durchnässt waren. Nun sollten nicht auch noch die zweiten Sandalen nass werden. Ich entschloss mich, barfuß zum Hotel zurückzulaufen. Es war sehr angenehm, denn das Regenwasser war wohltuend warm. Nur auf den Kaugummi, der mir dann an der Fußsohle klebte, hätte ich verzichten können
Leider habe ich Genf durch Wetter und Hotel nicht in bester Erinnerung. Damit tue ich Genf sicher unrecht, es soll eine sehr schöne Stadt sein. Ich werde die Stadt noch einmal besuchen und dann sicher mein Bild revidieren.
Outdooractive-Karte zur Etappe
![]() Abschied vom Mont Blanc |
![]() Arve bei Chamonix |
![]() Les Houches in Frankreich |
![]() Bei Les Hoches in Frankreich |
![]() Bei Passy in Frankreich |
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