12. Juni 2024, 117 km, 426 Höhenmeter: Von Hellevoetsluis nach Wijk aan Zee

Am 11. Juni war Arbeitspause angesagt – ich hatte einiges zu erledigen. Auch der 12. Juni begann mit Arbeit – ein Online-Workshop war angesagt. So kam ich erst um 10:00 Uhr auf die Piste. Die heutige Etappe war dreigeteilt. Bis nach Hoek van Holland war die Strecke nicht besonders schön, und es blies wieder ein kräftiger Gegenwind. Von Hoek von Holland bis Zandvoort war der Weg ein echter Traum. Es ging immer am Meer entlang durch wunderschöne Dünenlandschaften. Der Radweg war holländisch-perfekt, es war fast wie ein Schweben. Von Zandvoort nach Wijk aan Zee, meinem Zielort, war es nicht besonders toll, aber vor allem wollte der Regen auch noch ein Wort mitreden. Nach der wunderbaren Fahrt zuvor konnte er nur noch mich, aber nicht mehr den tollen Tag nass machen. 

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Meine Fahrradreise ist ja immer auch mit mobilem Arbeiten gekoppelt. Und so war auch der 11. Juni ein Arbeitspausetag. Ich hatte in erster Linie den ersten Workshop für einen erweiterten Führungskurs vorzubereiten und mit meiner Geschäftspartnerin zu besprechen. So kam ich auch wenig zum Spazierengehen. 

Am 12. Juni stand zunächst der Abschlussworkshop für einen Remote-Leadership-Kurs auf dem Programm. Von 08:00 bis 10:00 Uhr war ich in MS Teams und moderiete den Workshop. Dann packte ich mein virtuelles Büro zusammen und machte mich auf die Piste. 

Zuerst ging es Richtung Norden, Richtung Rotterdam. Der Weg war nach einem netten Anfang ziemlich industriell und damit nicht besonders attraktiv. Mit einer Fähre setze ich von Rotzenburg nach Maassluis über den „Nieuwe Waterweg“ über, noch ein Stücken Richtung Norden und dann nach Westen in Richtung Hoek van Holland.


Botlek – Rotterdam


Fähre von Rotzenburg nach Maassluis


Fähre von Rotzenburg nach Maassluis


In Maassluis

Der Weg war zwar wie in Holland üblich sehr gut zu fahren, aber etwas unangenehm, da nicht besonders attraktiv und mit starkem Gegenwind. Highlight war dann kurz vor Hoek van Holland der Blick in Richtung offenes Meer und die ersten großen Schiffe, die hier vor Anker lagen. 


Vor Hoek von Holland


Fähre in Hoek van Holland

Nun begann der schönste Weg des heutigen Tages und der bisherigen Tour. Es ging übeer ein Strecke von ca. 60 km bis nach Zandvoort immer am Meer entlang. Mal war das Meer sichtbar, mal war es hinter den großen Dünen versteckt. Mal lag der Weg relativ offen auf einem Deich, dann führte er wieder durch Naturparks mit kleinen Bäumen und Büschen. Der Radweg selbst war in einem exzellenten Zustand, und auch der Wind spielte mit. Er kam aus West-Nordwest, der Weg führte aber nach Nordost, so dass der nicht zu starke Wind von der Seite kaum störte. Es waren nicht zu viele Leute unterwegs, so dass ich nicht großartig aufpassen musste, sondern die Natur voll und ganz genießen konnte. 


Radweg bei ’s-Gravenzande


Radweg bei Ter Heijde


Meer bei Monster

Kurz vor der Vorbeifahrt an Den Haag kam ich mit einer Holländerin ins Gespräch. Sie wollte natürlich wissen, woher und wohin mit meinem Anhänger. Ich war gerade dabei, alles wasserdicht zu machen, da es nach Regen aussah. Sie packte tatkräftig mit zu und unterstütze mich beim überziehen des Regenschutzes über den Anhänger. Natürlich kamen wir auch über die bevorstehende Fußball-EM zu sprechen und welche Chancen wir unseren Mannschaften einräumten. Es begann auch schon zu regnen. Da empfahl mit die Holländerin, in einem Kilometer in ein Cafe mit sehr gutem Kaffee einzukehren. 

Und tatsächlich, kurze Zeit später kam ich an einen großen Gebäudekomplex mit einem riesigen Einkaufszentrum und eine originellen Kaffee. Da es nun kräftiger regnete, bot es sich an, eine Pause zu machen, den empfohlenen Kaffee zu trinken, der wirklich gut war, und etwas einzukaufen. Der Regen hatte fast schon aufgehört. als ich weiterfuhr.


Kaffeewagen im Einkaufszentrum am Strand von Den Haag


Kaffeewagen im Einkaufszentrum am Strand von Den Haag


Im Einkaufszentrum am Strand von Den Haag

Nun kam der für mich schönste Teil des schönen Radwegs. Ich möchte gar nicht viel dazu schreiben. Schau dir einfach die folgenden Bilder an.

In Zandvoort, bekannt von der Formel-1-Rennstrecke, war dann die wunderbare Fahrt zu Ende. Während ich die anderen Städte von Hoek van Holland über Den Haag bis Noordwijk nur gestreift habe, musste ich Zandvoort auch komplett durchqueren. Dabei fing es auch wieder zu regnen an. Hinter Zandvoort ging es wieder recht schön weiter, allerdings bei weitem nicht mehr so schön wie zuvor. Ich musste etwas ins Landesinnere fahren, dann ein schönes Wegstück Richtung Norden, noch einmal mit einer Fähre von Velsen-Zuit nach Velsen-Nord und schließlich noch einige wenige Kilometer, jetzt wieder bei strömendem Regen, Richtung Westen bis ans Meer.


Auf der Fähre Velten-Zuit

Mein Hotel, das Het Hoge Duin, war direkt in die Dünen hineingebaut. Dadurch hatte es einen rechte eigenwilligen Charakter. Die Rezeption, die Bar und das Restaurant waren fast ebenerdig zu begehen. Man glaubte also, im Erdgeschoss zu sein. Tatsächlich war man aber ganz oben. Die erste Etage war eine Etage tiefer, die zweite noch tiefer, die dritte noch tiefer. Aber von allen Etagen hatte man ein prächtigen Ausblick auf das Meer.

Ich entlud mein Gespann und ging direkt zum Abendessen, da die Küche um 20:00 Uhr Schloss und es schon 19:15 war. Zum Essen vom Buffet bestellte ich mir ein Bier – und erhielt kostenlos ein zweites, das versehentlich ausgeschenkt worden war. So konnte ich den herrlichen Tag gut ausklingen lassen.

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