27. Juni 2024, 62 km, 556 Höhenmeter: Von Ballachulish nach Oban

Ich fuhr früh in Ballachulish los, denn am Nachmittag sollte es Sturmböen aus der Fahrtrichtung geben. Braucht man ja nun nicht wirklich. Der Sturm war zwar heftig, aber nicht ganz so schlimm, aber dafür regnete es mehr als angekündigt.

Die Strecke selbst zum größten Teil sehr schön. Es ging immer mehr oder weniger nah am Loch Linnhe entlang. Der Loch Linnhe sieht zwar aus wie ein See, ist aber genaugenommen bereits eine sehr lange Bucht des Atlantiks. Wenn du dir die Karte unten anschaust, erkennst du das.

Kurz vor meinem Ziel, dem Ort Oban, gab es den nicht seltenen „Schluss-Gag“. Ich stand im Stau. Wie kann man mit dem Fahrrad im Stau stehen? In der ausführlichen Reisebeschreibung erfährst du, wie so etwas geht.

Detaillierte Reisebeschreibung: 

Der Wetterbericht hatte für den Nachmittag Sturmböen bis hin zur Orkanstärke angekündigt, und zwar genau aus meiner Fahrtrichtung. Ich entschloss mich daher, relativ früh loszufahren und machte mich um 08:30 Uhr auf die Piste. Ich war gerade mal ein paar hundert Meter gefahren, als es zu regnen begann. Der Regen sollte mich während der Fahrt noch intensiv begleiten. Immer wieder zog ein kräftiger Schauer über meine Fahrstrecke hinweg, so dass ich systematisch begossen wurde. Die Sonne spielte dieses Spiel mit und lugte gelegentlich ein klein wenig hinter den Wolken hervor, nur um gleich wieder hinter dem nächsten Schauer zu verschwinden.

Mein Weg führte zunächst Richtung Westen, bis ich auf den Loch Linneh stieß. Am Loch Linneh wendete sich der Weg Richtung Südwesten und damit gegen den Wind.  Der Wind war zu dieser Tageszeit noch nicht so schlimm wie angekündigt. Aber der Regen war viel kräftiger als vorhergesagt, so dass ich im Laufe des Vormittags mehr als nass wurde.

Der Weg selbst war gerade am Anfang der Etappe sehr schön. Er war zum einen landschaftlich sehr reizvoll, zum anderen für britische Verhältnisse meist richtig gut. Auch war er sehr abwechslungsreich. So ging er mal für ein paar Kilometer am Loch Linnhe entlang, nur um dann wieder nach Osten in die Hügel hinein zu verschwinden. Auch ein interessantes Naturschutzgebiet wurde durchquert, wo gibt es unter anderem eine Krankenstation für Erkrankte und verletzte Igel gibt.
 

Der Loch Linneh ist genaugenommen eine sehr lange Bucht des Atlantiks. Dort fühlen sich auch Robben wohl. Zwei dieser Tiere waren sehr nah am Strand und schauten mich neugierig an. Ich beobachtete die beiden eine Zeit lang, dann wollte ich ein Foto machen. Das gefiel ihnen gar nicht, und weg waren sie.

Bei Portnachroish wendete sich der Weg vorübergehend nach Südost bis Ost, um bei Crean den Loch Crean zu überqueren. Nach der Brücke ging es wieder Richtung Süd beziehungsweise Südwest weiter. Auch bei Conell ging es noch einmal über eine Brücke. Dann näherte ich mich so langsam dem Zielort Oban.

Doch heute stand einer der berühmten „Schluss-Gags“ auf dem Plandie sich meist am Ende einer Etappe einstellen. Diesmal war der Schluss-Gag ein Stau, in dem ich mit dem Fahrrad 45 Minuten stand.  Ich fuhr eine der für Großbritannien typischen schmalen Straßen, an der 2 Autos nicht aneinander vorbeifahren können. Aus diesen Gründen gibt es alle 200 bis 400 Meter links oder rechts eine kleine Ausbuchtung, die von Fahrzeugen genutzt werden können, um den Gegenverkehr vorbeizulassen. Nun war aber – warum auch immer –  auf dieser Straße viel mehr Betrieb als es normalerweise der Fall ist. Dadurch waren die Kapazitäten der Buchten völlig überlastet. Die Fahrzeuge, von PKw bis hin so Wohnmobilen und kleinen Lkws kamen oft nicht aneinander vorbei, so dass große Rangiermanöver notwendig waren. Das kostete Zeit und füllte die Straße von beiden Richtungen weiter auf. Als Radfahrer hat man hier zwar seine Vorteile, aber wenn ein Fahrzeug in der Mitte der Straße steht bleibt, gibt es auch links und rechts kein Platz mehr für Fahrräder. So stand ich oft zwischen zwei Fahrzeugen und konnte Peter Vorlauf weder vor noch zurück. Ich konnte aber Situationen, bei denen sich eine Lücke auftat, besser nutzen, so dass ich am Ende besser durch den Stau kam als die anderen Fahrzeuge. Insgesamt kostete mich dieser Stau 45 Minuten. Jetzt eine

Endlich kam ich klitschnass in Oban an. Da ich noch Zeit bis zum Checkin im Hotel hatte, fuhr ich erst zum Hafen und schaute mir Fähren und Schiffe an und aß eine Kleinigkeit. Dann ging es zum Hotel. Es war zwar immer noch zu früh, aber es lag bereits mein Schlüssel bereit. Der Hotelbesitzer entdeckte mich und mein Fahrrad und war mir behilflich, das Gespann sicher abzustellen. Mein Zimmer befand sich befand sich im 2. Stock mit einer wunderbaren Aussicht auf das Meer und die vorbeifahrenden Schiffe. Leider war die Sicht aufgrund des Wetters, es regnet noch immer, eingeschränkt.

Später totzte ich noch einmal Regen und Wind und ging ich in das Ortszentrum mit dem Hafen. Dort begegnete ich einem „alten Bekannten“. Es war das Schiff “Lord of the „. Dieses Schiff war mir schon einmal begegnet, nämlich in Fort Augustus, wo es durch die dreiteilige Schleuse gefahren ist. Aufgrund des Wetters ging ich bald zum Hotel zurück, hörte Musik, schriebe diesen Bericht und bereitete mich auf das Webinar morgen vor.

 

Tags:

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert